Sonntag, April 30, 2006

Mutter Maria Graf-Sutter, Sonnenhalb

Aus ihren Aufzeichnungen:
1948:
"Das Datum weiß ich nicht mehr. Aber einmal sah ich beim hl. Meßopfer Jesus lebensgroß blutend am Kreuze hängen, und um das Kreuz standen die Missetäter, die Ihn kreuzigten. Aber es waren Leute aus meinem Volke. Und es wurde mir klar, wie notwendig es ist, für die Bekehrung der Sünder zu opfern und zu beten.
"Mein Volk, mein Volk, wenn doch du es erkänntest, was dir zum Frieden dient!" Diese Worte meines Heilandes nahm ich als Betrachtung am Abend vor dem Herz-Jesu-Freitag. Wie ich Jesus im Geiste weinen sah über die Stadt Jerusalem und sicher auch über mein Volk, so weinte ich gleich Jesus über mein Volk, das in Sünde und Lauheit dahinlebt. Viele davon gehen dem sittlichen Untergang entgegen. O wie kann ich dich, mein Volk, erretten aus Sünde und Not? Ich höre die Worte meines Erlösers an mich gerichtet: "Wie einst Judith, so opfere und bete für dein Volk!" Und als ich nicht verstehen und, meinem Beruf treu zu bleiben, nicht annehmen wollte, sagte die Gottesmutter: "Opfere auch du alles, um diesem Volke Mutter zu werden!" O ich darf nicht müßig gehen und zusehen, ich kann nicht mehr länger zusehen, wie das heiligste Erlöserblut an so vielen Seelen verloren geht.
Mein Gott, was kann ich tun für Dich? Ich habe gebetet. Während andere schliefen, hab ich Dir zuliebe den Schlaf geopfert für die Bekehrung der Sünder und ich sehe keinen Erfolg. Warum, mein Gott und Heiland? Du willst doch nicht den Tod des Sünders, sondern daß alle gerettet werden. O mein Heiland, Deine hl. Wunden zeigtest Du mir mit der Bitte: "Gib mir Seelen! Durch meine hl. Wunden kannst du alles erlangen." Ich bitte Dich, mein Gott, um der Verdienste Deiner hl. Wunden willen, rette mein Volk! Laß doch Dein heiligstes Blut an keiner Seele verloren gehen! Mein liebster Jesus, ich opfere mich ganz Dir auf ohne Vorbehalt. Wie eine brennende Kerze möchte ich mich verzehren für Dich, daß mein Volk gerettet werde und Dich verherrliche auf Erden. Es sind die Deinen, für die Du am hl. Kreuze gestorben. Mein Gott und Heiland, nimm mich hin, so wie ich bin, als Dein Werkzeug für die Bekehrung meines Volkes! O daß doch Dein hl. Blut und Deine grausamen Schmerzen und Leiden an keiner Seele würden verloren gehen!"

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