Donnerstag, Mai 28, 2009

Die Wallfahrtskirche "Maria Hilf" in Haslen / AI

Wallfahrtskirche "Maria Hilf", Haslen AIHaslen, wegen seiner sonnigen Lage auch die "Reviera von Appenzell" genannt, ist schon seit mehr als dreihundert Jahren ein beliebter Wallfahrtsort zu "Unserer lieben Frau Maria Hilf".
Der Grundstein zur ersten Kirche wurde am 14. April 1649 gelegt. Kaplan Paul Ulmann und Kapuzinerpater Basilius Tanner in Appenzell haben entscheidend dazu beigetragen, dass es zum Bau dieser Kirche kam. Am 10. September 1657 wurde sie von Georg Schmid, Weihbischof von Konstanz, unter dem Titel "Maria, Hilfe der Christen" feierlich eingweiht.
Dieses erste Gotteshaus ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts baufällig geworden und vermochte den Anforderungen der wachsenden Gemeinde nicht mehr zu genügen. Es wurde, mit Ausnahme des Turmes, abgerissen. An gleicher Stelle wurde 1901 unter der Leitung von Architekt August Hardegger mit dem Bau der heutigen Kirche in neuromanischem Stil begonnen. Augustin Egger, Bischof von St. Gallen, hat sie am 7. Juni 1905 eingeweiht und sie wiederum unter den Schutz von "Maria, Hilfe der Christen" gestellt.
In den Jahren 1995/96 wurde der Innenraum der Kirche einer gründlichen Restauration unterzogen und am 1. September 1996 vom päpstlichen Nuntius in Bern, Erzbischof Josef Rauber, in einem Festgottesdienst und der Weihe des neuen Volksaltars ihrer liturgischen Bestimmung neu übergeben.

Das Gnadenbild "Maria Hilf"

Seit den ersten christlichen Jahrhunderten wurde Maria, die Mutter des Herrn, vor allem in den Zeiten der Verfolgung und Not, unter dem Titel "Maria, Hilfe der Christen" angerufen und oft genug als mächtige Fürsprecherin erfahren.
Schon zur Zeit Jesu war sie immer dort gegenwärtig, wo Menschen in Not waren: bei der Hochzeit zu Kana, da dem Hochzeitspaar der Wein ausging und sie Jesus um Hilfe bat, aber auch unter dem Kreuz des Herrn, da sie als Mutter zu ihrem Sohn in Treue stand. "Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich" (Joh. 19, 26-27).
Eine der kostbarsten Darstellungen von "Maria Hilf" ist das Ölgemälde des berühmten Künstlers Lucas Cranach (1472-1553) in der Bischofskirche St. Jakob in Innsbruck. Davon entstand 1618 eine erste Kopie für die Maria Hilfe-Kirche in Passau, um von dort aus in immer neuen Kopien europaweit Verbreitung zu finden.

Das Gnadenbild "Maria Hilf" in Haslen / AI

Our Lady of Perpetual Help, Haslen AI, SwitzerlandDas Gnadenbild "Maria Hilf" in der Wallfahrtskirche Haslen, auch es eine Kopie des Passauer Gemäldes, wurde am 12. Oktober 1649 in feierlicher Prozession von Appenzell in das damals neuerbaute Gotteshaus getragen.
Im Jahre 1992 erhielt es durch Erhard Ressel, ein erfahrener Restaurator in Fischingen TG, eine erstklassige Gesamtrestaurierung, die uns nach Freilegung verschiedener Übermalungen, das Gemälde im Original zurückschenkte. Dominikus Löpfe, OSB, der unteressen verstorbene Abt von Muri-Gries, weihte am dritten Adventsonntag 1992 das in neuem Glanz erstrahlende Gnadenbild feierlich ein.
Gott allein weiß, wie viele unzählige Pilgerinnen und Pilger im Verlauf der Jahrhunderte vor diesem Gnadenbild gebetet und Kraft, Trost und Hilfe in ihren Sorgen und Nöten erhalten haben. Für sie alle hat sich das Wort der Schrift bewahrheitet: "Wer mich findet, findet das Leben und schöpft das Heil vom Herrn." (Spr. 8, 35)

Haslen AI

Maria-Hilf-Lied, Haslen AI